Emotionen als Paar

Das mit dem inneren emotionalen Bereich der Paarbeziehung ist so eine Sache. Das “wir” gibt es nämlich gar nicht, sondern nur das “ich” – Dein “ich” und mein “ich”. Wir haben ja keine “gemeinsamen” Emotionen – jeder hat sein Innenleben, das wir einander mitteilen können – oder gemeinsam erkunden, oder beim Anderen vermuten, oder unterdrücken, mit dem Verstand beleuchten, mit Tränen durchspülen, aus den Tiefen des Unterbewusstseins heraufholen, in Schubladen einordnen usw.. Mit der Zeit lernen wir einander gut kennen, so wie man sich nach ein paar Jahren in einem anderen Haus gut auskennt. Wir können sogar “mitfühlen” – stimmt aber eigentlich nicht, denn es ist ein eigenes Erleben einer – vermutet – ähnlichen inneren Bewegung, kein Teilen des tatsächlicehn Gefühls des anderen. Anders ausgedrückt: Es bleiben immer die Gefühle und Gedanken des oder der Einzelnen, nicht die “des Paars”. Das ist glaube ich eine ganz wichtige Erkenntnis. Es gibt ganz viel “wir”, aber es gibt keine Emotionen von “uns”. Es gibt nur Dein und mein Innenleben – und deshalb ist es so unendlich wichtig, dass wir so viel miteinander reden und uns mit unseren Gefühlen, Perspektiven, Einschätzungen ganz intensiv auseinandersetzen.